
11 Apr Technologisierung des Bauens bietet Chancen
Wer bauen will, hat ein Problem: Die Kosten sind zuletzt explodiert – für Materialien, Grundstücke, Fachkräfte. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für den Neubau von Wohngebäuden von Februar 2021 bis Februar 2022 um 14,3 Prozent gestiegen. Vor allem die horrenden Kosten für Holz treiben die Preise. So sind folglich Zimmer– und Holzbauarbeiten um fast 34 Prozent teurer geworden. Entwässerungarbeiten kosten 18,6 Prozent mehr; bei Dachdeckungs-und-abdichtungsarbeiten sind die Preise um 18,7 Prozent gestiegen und bei Klempnerarbeiten um 18,1 Prozent.
Für Projektentwickler sind schwere Zeiten angebrochen. Denn die Investitionskosten in neue Objekte sind enorm; gleichzeitig reagieren die Banken immer zögerlicher bei entsprechenden Finanzierungsanfragen. Zusätzlich steigt der Druck auf die Branche seitens der politischen Gremien. Denn bis zum Jahr 2030 soll der CO2–Ausstoß in Deutschland im Vergleich zum Jahr 1990 um mindestens 65 Prozent gesenkt werden. Gerade die Bauwirtschaft wird hier unter Druck gesetzt –schließlich ist diese Branche für fast 40 Prozent des weltweiten CO2–Ausstoßes verantwortlich, wie es in einem Bericht der UNO heißt.
decken, hatte Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen–Agrar–Umwelt vor einiger Zeit gefordert.
Angesichts der wirtschaftlichen Bedingungen scheint es schwer vorstellbar, wie solche Zahlen erreicht werden sollen. Nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie ist 2021 der Auftragseingang für Wohnungsbau real um 15,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Die Gründe sind für den Verband vielfältig: Zuerst sind es vor allem die horrenden Baupreise; zudem lief Ende März 2021 die Bau–Kindergeldförderung aus. Immerhin gibt es die im Januar 2022 ausgelaufene Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nach vielen Protesten seit Ende Februar wieder.
Doch der Daueranstieg der Baukosten wird den Investitionsdrang in der Branche bremsen – wenn es sich überhaupt noch lohnt, sich ausschließlich als Projektentwickler zu betätigen. Größere Chancen liegen vielmehr in der Technologisierung der Immobilien und der Baubranche. Und gerade hier bietet der Bausektor enorme Möglichkeiten. Schließlich gibt es in Deutschland nur einen Bereich, der noch schlechter digitalisiert ist – und das sind Landwirtschaft und Jagd, wie die Unternehmensberatung McKinsey herausgefunden hat. Die großen Versäumnisse in der Digitalisierung sorgen wiederum für einen mangelnden Produktivitätsanstieg im deutschen Baugewerbe, beklagt McKinsey. Im internationalen Vergleich
herkömmlichen Beton.Die oft noch sehr traditionelle Arbeitsweise beim Bauen mit Excel–Dateien oder gar noch handschriftlichen Kladden muss der Vergangenheit angehören. Denn auch die Verwerfungen auf dem internationalen Energiemarkt mit steigenden Preisen zwingt ebenfalls zum Umdenken. Noch lässt sich nicht abschätzen, welche Folgen der Krieg in der Ukraine für unsere Rohstoffsituation haben wird. Alle Verbraucher spürten schon 2021 den Preisschub: Für Heizöl musste fast 42 Prozent mehr ausgegeben werden als 2020, für Kraftstoffe fast 23 Prozent mehr. Angesichts dieser hohen
Fixkosten steigt die Gefahr von Mietausfällen; das Risiko für Immobilieninvestoren wird auch dadurch immer größer.
an.
Über die P&P Group
P&P Group ist Investor und Investorenplattform mit Standorten in London, Berlin, München, Fürth und Frankfurt am Main. Der operative Investor mit ausgezeichneter Technikexpertise und fast 30-jähriger Historie realisiert komplexe Portfolios in den Segmenten Wohnen, Büro und Einzelhandel. Das bisherige akkumulierte Transaktionsvolumen beläuft sich auf 3,1 Milliarden Euro.
Neben dem Real-Estate-Bereich investiert die P&P Group über die 100%ige Tochter RIVUS CAPITAL in die Assetklassen Private Equity und Venture Capital. Der übergeordnete Investmentfokus liegt auf den immobiliennahen Branchen Real Estate, Infrastruktur und ESG. CEO und geschäftsführender Gesellschafter der P&P Group ist Michael Peter.
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